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Massiv Inside – Magazin

Foto: Klaus Pichler

Vom Gebäck zur Begegnung | Rubrik Zukunftsweisend
Ausgabe 2025 | Text: Christina Mothwurf | Fotos: © Klaus Pichler, Peter Bárci und Marlene Fröhlich

Wer durch den zehnten Wiener Gemeindebezirk spaziert, stößt hinter unscheinbaren Straßenbiegungen plötzlich auf ein imposantes Backstein-Ensemble. Es ist ein Ort, an dem Geschichte und Gegenwart aufeinanderprallen. Die ehemalige Ankerbrotfabrik, einst Europas größte Bäckerei, heute: die Brotfabrik Wien. Was früher der Versorgung von Millionen diente, ist heute ein ganz besonderer Ort, wo Bildung, Business und Gemeinschaft gelebt wird – und das auf 17000 Quadratmetern mit einer Dichte, die weit über das Kulinarische hinausgeht.

1891 gegründet, war die Ankerbrot-Fabrik bald Hoflieferant, Versorger der k. u. k. Monarchie und ein industriel­les Flaggschiff. In ihren Hochzeiten arbeiteten bis zu 2000 Menschen auf dem Gelände, 250 Pferdegespanne lieferten täglich 150 Tonnen Brot aus. Als Firmensymbol ließen die Gründer Heinrich und Fritz Mendel einen Anker in ihre Brote prägen und damit wurde auch der Name der Fabrik im wahrsten Wortsinn geprägt. Und weil wir schon vom Prägen sprechen: Gebaut vom Industriearchitekten Friedrich Schön, prägen roter Backstein, Rundbögen, eiserne Stützen und großzügige Innenhöfe das Areal bis heute. Die Fabrik wurde von ihm u-förmig angeordnet und beherbergte eine Schwarzbäckerei, Magazine, Wagenschuppen, Pferdeställe sowie ein Wohn- und Kanzleigebäude. Viele Jahre und viele Besitzerwechsel später wird der Ankerbrot-Fabrik 2003 ein umfassendes Restrukturierungsprogramm verpasst. Stillgelegte historische Teile der Fabrik können bewahrt werden und auch ein drohender Abriss wird somit erfolgreich verhindert. Die Loft City GmbH & Co KG erwarb die historischen Trakte und verwandelte das Gelände Schritt für Schritt in das, was heute die „Brotfabrik Wien“ ausmacht: einen kreativen Mikrokosmos aus Kunst, Bildung, Kultur und sozialem Unternehmertum.

Ein Ort für alle Schichten – buchstäblich

Das ganze Areal ist offen. Es gibt keine Einzäunung, keine Schwellen, keine Distanz. Die Gebäude gruppieren sich um zwei zentrale Höfe, die wie kleine Stadtplätze aussehen. Das gesamte Areal wirkt dadurch durchlässig und frei. Im Erdgeschoß finden sich Galerien, Ateliers, Veranstaltungsräume und ein Restaurant. In den oberen Etagen sind Büros, Bildungseinrichtungen und Co-Working-Spaces angesiedelt, die Platz für Wissenshungrige und Arbeitswütige bieten. Jeder dieser Räume kommuniziert mit dem anderen – nicht nur visuell, sondern auch inhaltlich steht hier nämlich Kollaboration im Vordergrund. Die Brotfabrik lebt von ihrer Vielfalt. Das Kulturhaus bildet dabei eine Art Herzstück: ein Ort, an dem die künstlerischen und sozialen Energien des Areals zusammenlaufen. Hier wird musiziert, getanzt, gelernt und gekocht. Hier begegnen sich Kinder und Senioren:innen, Künstler:innen und Anrainer:innen, mit und ohne Fluchterfahrung. Das Kulturhaus fungiert damit auch als Schnitt­stelle zwischen der kreativen Szene der Brotfabrik und dem umliegenden, sozial stark durchmischten Viertel.
Favoriten, ein Wiener Gemeindebezirk mit hoher Dichte an Gemeindebauten, vielen Communitys und vergleichsweise wenigen kulturellen Begegnungsräumen, findet hier einen offenen Ort für Austausch und Mitgestaltung. Die Formate sind vielfältig. Community Cooking bringt Menschen über das gemeinsame Schnippeln und Kochen zusammen und hat damit gleich einen zweifach nährenden Effekt: Hier werden Körper und Seele mit Nahrung versorgt. Das Lerncafé unterstützt mit freiwilligen Mentor:innen Kinder und Jugendliche bei ihren Schulaufgaben und lässt sogar die schwierigste Matheschularbeit zum Kinderspiel werden. Und das Repair Café sendet ein stilles Signal gegen Wegwerfmentalität – eine wunderbar nachhaltige Gegenbewegung in einer Zeit, die stärker denn je von Kauflust, Konsum und Fast Fashion geprägt ist.

Foto: Klaus Pichler
Foto: Marlene Fröhlich

Bühne im Backstein

Wo früher Maschinen ratterten, hallt heute Musik. Der Ankersaal, benannt nach der traditionsreichen Bäckerei, ist das akustische Herzstück der „Brotfabrik Wien“. Mit seiner rohen Backsteinarchitektur, der offenen Dachkonstruktion und einer modernen Bühnentechnik bildet er eine eindrucksvolle Symbiose aus Industriegeschichte und zeitgenössischer Veranstaltungsästhetik. Ob Konzerte, Theater, Lesungen oder Festivals – der Saal ist multifunktional bespielbar und zieht Publikum weit über Favoriten hinaus an. Besonders beeindruckend: die natürliche Akustik und die atmosphärische Nähe zwischen Bühne und Zuschauerraum. Der Ankersaal ist nicht nur Veranstaltungsort, sondern Identitätsraum – ein Ort, der Gemeinschaft hörbar macht. Mitten in diesem Setting wird’s übrigens auch massiv musikalisch: Der Verein Superar bietet als europäisches Musikförderprogramm Kindern aus allen sozialen Hintergründen kostenlosen Zugang zu hochwertiger musikalischer Ausbildung. So erreicht die vielschichtige positive Wirkung von Musik Kinder und Jugendliche unabhängig von ihrem kulturellen, religiösen, sprachlichen und ökonomischen Hintergrund. Durch die musikalische Förderung entwickeln sich nicht nur die musischen Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen weiter. Gleichzeitig werden auch wichtige Zusatzkompetenzen wie Konzentration, Kommunikationsfähigkeit, Kreativität, Selbstwahrnehmung, Selbstdisziplin, Selbstbewusstsein und Verantwortungsgefühl gestärkt – positive Auswirkungen der wunderbaren Welt der Musik, die wissenschaftlich bewiesen sind. Insgesamt arbeitet Superar derzeit mit über 4500 Kindern und Jugendlichen in sieben europäischen Ländern. Seinen Heimathafen hat der Verein Superar im sozial-integrativen Meltingpot der Brotfabrik gefunden. Im Ankersaal dürfen die jungen Musikbegeisterten ihr Können auf der Bühne auch vor Publikum zeigen. Und alle, die nach dem Musizieren hungrig sind, haben zusätzlich nicht weit in die magdas Kantine. Der soziale Betrieb der Caritas ist nämlich gleich neben an und verbindet kulinarische Qualität mit gesellschaftlichem Mehrwert. Menschen mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten hier nicht nur eine Anstellung, sondern auch eine neue Perspektive. Die Küche: regional, saisonal, bio und frei von künstlichen Zusatzstoffen. Die Gäste sind mindestens genau so vielfältig wie das Speisenangebot. Hier treffen sich Künstler:innen, Nachbar:innen, Schüler :innen und auch all jene, die in der Brotfabrik ihr Büro-Zuhause haben. Die Atmosphäre spricht für sich und lockt nicht ohne Grund viele Hungrige an: das herzliche, unkomplizierte und integrative Setting lädt einfach zum Verweilen ein.

Kunstwerk: Leben

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Kulturhaus öffnet das Atelier 10 Räume für all jene Künstler:innen, die im klassischen Kunstbetrieb oft übersehen werden. Anders als im Kulturbetrieb üblich, sind im Atelier 10 klassische Referenzen wie Ausbildung und Reputation für die Bewertung des Werkes völlig unerheblich. So werden Künstler:innen ungeachtet ihres bisherigen Werdegangs gefördert – eine Initiative, die eine große Lücke im institutionellen Kanon des Kulturbetriebs schließt. Das Angebot richtet sich an Autodidakt:innen und Quereinsteiger:innen, an Künstler:innen mit oder ohne akademischem Hintergrund, die lediglich durch eine sozial angespannte Situation, bedingt z. B. durch eine Behinderung oder Erkrankung, nachhaltig an der Publikation und Professionalisierung ihrer Arbeit gehindert werden. Damit erhalten auch Menschen mit psychischer Erkrankung, mit Behinderung oder biografischer Bruchlinie einen Raum für kreativen Ausdruck, Wertschätzung und Anerkennung. Das angeschlossene Ausstellungskonzept bringt die Werke in die Öffentlichkeit und setzt ein starkes Zeichen: für Inklusion, Teilhabe und künstlerische Vielfalt.

Lernen, arbeiten, wirken

Die Brotfabrik ist nicht nur Ort des künstlerischen Ausdrucks, sondern auch Bildungsstandort. Eine Schule für Sozialbetreuungsberufe bildet hier künftige Fachkräfte aus, die Menschen mit Behinderung im Alltag begleiten. Und im zweiten Obergeschoß des Kulturhauses arbeiten in einem Co-Working-Space rund 35 junge Kreative, Sozialprojekte und Initiativen Tür an Tür – mit dem erklärten Ziel, neue Ideen zu entwickeln, voneinander zu lernen und Kooperationen entstehen zu lassen. Die „Brotfabrik Wien“ ist ein lebendiger Ort, der seine Vergangenheit nicht versteckt, sondern transformiert. Er ist ein Reallabor für das Zusammenleben in der Stadt – vielfältig, durchlässig, solidarisch und offen für alle. 

Foto: Peter Bárc
Foto: Klaus Pichler

Vernetzte Vielfalt für alle

Kunst & Kultur

  • Atelier 10
    Atelier und Galerie für Künstler:innen mit psychischer Beeinträchtigung oder Zugangshürden zum Kunstbetrieb

  • Kulturhaus Brotfabrik
    Veranstaltungs- und Begegnungsort mit Tanz-, Musik- und Kulturprojekten für die Nachbarschaft

  • Superar Musikprojekte
    Kostenlose musikalische Förderung für Kinder und Jugendliche – Chor, Orchester, Ensemble

  • Tanz die Toleranz
    Tanzangebote für Kinder und Jugendliche (Youth Dance Company, Dancing Kids)

  • Galerien & Ateliers
    Freie Kunstschaffende, wechselnde Ausstellungen, Vernetzungsplattform

  • Lerncafé
    Kostenfreies Nachhilfeangebot für Kinder und Jugendliche mit freiwilliger Unterstützung

  • Schule für Sozialbetreuungsberufe
    Ausbildung für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung

  • Co-Working-Space
    35 Arbeitsplätze für kreative, gemeinwohlorientierte Projekte und Start-ups

  • Magdas Kantine
    Social Business mit gastronomischem Angebot, Catering & Veranstaltungsservice

  • Repair Café
    Freiwillig betrieben, ressourcenschonend, gemeinschaftsfördernd

  • Community Cooking
    Offenes Kochformat für Menschen aus der Umgebung – Integration durch Kulinarik

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