Presseinformationen
Lebensqualität am Land, verbunden mit der Nähe zu urbanen Zentren - das spricht bereits fürs Burgenland. Die neue Wohnbauförderung und nachhaltige Baukonzepte liefern weitere Anreize.
Eisenstadt, 17. Juni 2019. Menschen, Wirtschaft, Politik: Wenn die neue Wohn-bauförderung und innovative Baukonzepte zusammenspielen, ist allen gedient. Darüber waren sich Wohnbaulandesrat Mag. Heinrich Dorner und KommR Dir. Dr. Alfred Kollar von der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG) einig. Mit DI Dr. Andreas Pfeiler, Geschäftsführer des Fachverbands der Stein- und ke-ramischen Industrie sprachen sie über ideale Voraussetzungen für nachhaltige Wohn- und Lebensqualität im Burgenland.
„Viele Bürgerinnen und Bürger träumen vom Wohnen am Land – das Burgenland bietet dafür ideale Voraussetzungen, mit guter Lage und hoher Lebensqualität“, stellte Wohnbaulandesrat Dorner fest. Eine repräsentative Market-Meinungsumfrage im Auftrag von BAU!MASSIV! hatte die Attraktivität des ländlichen Raums in Österreich abgefragt. Demnach erscheint einem Großteil der österreichischen Bevölkerung ein Haus mit Garten am Land als Ziel ihrer Träume, konkret sind es 74 Prozent. „Mit unserer neuen Wohnbauförderung kommen wir genau diesem Bedürfnis entgegen“, so Landesrat Dorner, der auf klare Effekte im Burgenland verweist: „Wir haben das Fördermodell 2018 auf neue Beine gestellt, so stiegen die Unterstützungen um mehr als 25 Prozent.“ Die neue Wohnbauförderung zielt auf umweltgerechtes, energiesparendes Bauen oder Sanieren ab. „Sie ist ein wichtiges soziales Instrument, ein Motor für die Wirtschaft und leistet ihren Beitrag zu einer aktiven Klimaschutzpolitik.“ So kommen der Wohnbauförderung auch wichtige Lenkungseffekte zu.
Bauträger mit Verantwortung setzen auf massive Baustoffe
Direktor Kollar von der OSG begrüßt die neuen Regelungen. „Schon 2006 haben wir ein von uns gebautes Ökodorf den Bewohnern übergeben.“ Als größte Baugenossenschaft im Burgenland setzt die OSG wesentliche wirtschaftliche Impulse und sichert etwa 2.000 Arbeitsplätze. In rund 15.000 OSG Wohnungen und Reihenhäusern wohnen 35.000 Menschen. Die Bauten sollen modern sein, aber auch in ihre Umgebung passen. Und schließlich: „Ökologisch sinnvoll zu bauen, ist uns ein großes Anliegen“, betont Kollar, „dafür setzen wir auf natürliche Baustoffe wie Ziegel.“ Die positiven Effekte sind schließlich eindeutig: Langfristig wesentlich niedrigere Heizkosten und höheren Wohnkomfort – unter Schonung von Umwelt und Klima. Massive Baustoffe entsprechen dabei auch den Wünschen der Bevölkerung. In der Market-Studie stufen 95 Prozent der Befragten massive Baustoffe als attraktiv ein.
Massivbau sichert regionale Strukturen/Umwelt und Wirtschaft im Einklang
„Wir sind die Nahversorger im Bauwesen - wir produzieren aus der Region für die Region. Der Transportweg vom Werk bis zu Kunden beträgt durchschnittlich nur 35 Kilometer. So kurze Wege wie die Stein- und keramische Industrie schafft bei den Baustoffen sonst nie-mand“, betonte Geschäftsführer Pfeiler hervor. Diese Regionalität ist natürlich im Sinne der Umwelt, dazu kommt: Mineralische Baustoffe stehen in Österreich unbegrenzt zur Verfügung und sind nahezu vollständig rezyklierbar.
Die Massivbauwirtschaft liefert aber auch ganz konkrete Zahlen, die von STUDIA für das Burgenland auf den letzten Stand gebracht wurden: Zement, Ziegel, Beton und Putze sichern allein im Burgenland rund 1.800 Arbeitsplätze und so insgesamt rund 3.540 Existenzen, den vor- und nachgelagerten Bereich mit eingerechnet. An rund 20 Werksstandorten werden Umsätze in der Höhe von 62,4 Mio. Euro erzielt und eine Wertschöpfung von 14,2 Mio. Euro erwirtschaftet. Direkt beschäftigt an den Standorten sind mehr als 260 Personen. Durch die regionale Orientierung der Massivbauproduktion und -vermarktung werden die lokalen Strukturen gestärkt. Auf der individuellen Ebene gilt: Eigenheime stellen nachhaltige Werte dar. Wer dabei auf Massivbau setzt, sichert damit quasi die eigene Region ab. Das beweist auch die Market-Studie: Beim Bau neuer Wohnungen und Häuser erwarten sich 85 Prozent der österreichischen Bevölkerung die Nutzung regionaler Anbieter unter Verwendung von Baustoffen aus der Region.
Effekt in der Region fördern durch Herkunftskennzeichnung
Dazu merkte Pfeiler an: „Wir erhalten oft gerade da Strukturen, wo sonst nur wenig zu finden ist – und kaum eine Branche bündelt so viele positive Effekte wie die Massivbauwirtschaft: Bei uns wohnt die Hälfte der Beschäftigten in der Region, also hält sich der Berufsverkehr in Grenzen. Ein Drittel ist über 50 Jahre alt, ein Fünftel mehr als 20 Jahre im Betrieb – das ist nachhaltige Beschäftigungskultur.“ Das neue Wohnbauförderungsgesetz im Burgenland helfe, diese Qualitäten weiter zu gewährleisten und ist ein schönes Beispiel für eine bedarfsgerechte Wohnbauförderung. Nun sind auch weitere Impulse gefragt: „Die nachhaltigen Qualitäten unserer Baustoffe müssen in den ökologischen Kriterien der Förderung berücksichtigt werden und“, so Pfeiler weiter „eine Herkunftskennzeichnung sowie die Berücksichtigung des Lebenszyklus der Baustoffe in den Förderungskriterien, das wären wichtige nächste Schritte. Damit würden die nachhaltigen Verdienste der heimischen Baustoffwirtschaft gewürdigt, von denen ja nicht nur wir selber profitieren, sondern vor allem auch die Regionen.“
Die Frage wie nachhaltige Wege zu leistbarem Wohnraum gefunden werden können, stand im Zentrum einer hochkarätig besetzten Enquete, zu der der Zentralverband industrieller Bauproduktehersteller und der Fachverband Steine-Keramik mit Partnern ins Haus der Ingenieure in Wien einlud.
Leistbarer Wohn(t)raum?
Novelle zur Wohnbauförderungund innovative Baukonzepte als Lösungsansätze für soziale Treffsicherheit und leistbares Eigenheim
Salzburg, 9. November 2018. Öffentliche Interessen, regionale Nachhaltigkeit und eine gesunde Wirtschaft können Hand in Hand gehen – das ist die Erkenntnis eines Mediengesprächs in Salzburg. Wohnbaureferentin Mag. (FH) Andrea Klambauer erörterte mit Vertretern der Baustoffindustrie, wie wirtschaftspolitische Impulse mit den individuellen Wünschen zusammenspielen. Der Traum vom Eigenheim wird mit dem neuen Salzburger Wohnbauförderungsgesetz leichter verwirklichbar.
„Viele Salzburger Bürgerinnen und Bürger träumen vom Wohnen am Land – mit der neuen Wohnbauförderung schaffen wir es diesen Wunsch auf nachhaltige Weise zu unterstützen“ stellte Wohnbaureferentin Mag. (FH) Andrea Klambauer fest und bezieht sich dabei auf eine repräsentative Market-Meinungsumfrage. Im Auftrag von BAU!MASSIV! war die Attraktivität des ländlichen Raums in Österreich abgefragt worden. Demnach zieht es mehr als die Hälfte der Salzburger zum Wohnen aufs Land. „Mit der Novelle zur Wohnbauförderung werden wir sparsamen Bodenverbrauch und intelligente Baustoffwahl belohnen, gleichzeitig werden mehr Menschen in den Genuss der Wohnbauförderung kommen.“ Bei privaten „Häuslbauern“ werden also ab Jänner 2019 ökologische und soziale Kriterien entscheiden, ob sie eine Errichtungsförderung erhalten. Diese wird gedeckelt, um mehr Projekte zu fördern. Die Kaufförderung kann dagegen höher ausfallen, damit werden verdichtete Siedlungsstrukturen besonders forciert.
Massivbau sichert regionale Strukturen
Die Wünsche der Bevölkerung in Salzburg zeigen auch eine deutliche Tendenz: Massive Baustoffe wie Beton oder Ziegel gelten nach wie vor als attraktiv, und zwar bei 98 Prozent. Dagegen finden 35 Prozent den Leichtbau weniger attraktiv. 90 Prozent glauben an geringere Energiekosten, und neben der langen Lebensdauer massiver Bauweise schätzen die Menschen auch die robuste Qualität, die mit Sicherheit gegenüber Naturgewalten ebenso wie gegenüber Einbrüchen verbunden wird. Die Massivbaubranche bringt aber auch Sicherheit in einem ganz anderen Sinn: Das Analysezentrum STUDIA erforschte für den Fachverband der Stein- und keramischen Industrie die Zusammenhänge von Massivbauwirtschaft und der Absicherung regionaler Strukturen und zeigte klar, wie eng diese verknüpft sind. Mag. Heimo Berger, Geschäftsführer des Zementwerks LEUBE GmbH repräsentiert die Branche in der Region Salzburg: „Wir sind die Nahversorger im Bauwesen - wir produzieren aus der Region für die Region. Der Transportweg vom Werk bis zu Kunden beträgt durchschnittlich nur 35 Kilometer. So kurze Wege wie die Stein- und keramische Industrie schafft bei den Baustoffen sonst niemand.“
Umwelt und Wirtschaft im Einklang
Regionalität ist natürlich im Sinne der Umwelt, dazu kommt: Mineralische Baustoffe stehen in Österreich unbegrenzt zur Verfügung und sind reziklierbar. Die Massivbauwirtschaft liefert aber auch ganz konkrete Zahlen, die von STUDIA für Salzburg auf den letzten Stand gebracht wurden:Zement, Ziegel, Beton und Putzerund 5.200 Arbeitsplätze und insgesamt rund 10.400 Existenzen, den vor- und nachgelagerten Bereich eingerechnet. An 37 Werksstandorten werden Umsätze in der Höhe von 190 Mio. Euro erzielt und eine Wertschöpfung von 42,6 Mio. Euro erwirtschaftet. Direkt beschäftigt an den Standorten sind 655 Personen. Durch die regionale Orientierung der Massivbauproduktion und -vermarktung werden die lokalen Strukturen gestärkt. Auf der individuellen Eben gilt: Eigenheime stellen nachhaltige Werte dar. Wer dabei auf Massivbau setzt, sichert damit quasi die eigene Region ab. Das beweist auch die Market-Studie: Beim Bau neuer Wohnungen und Häuser erwarten sich 80 Prozent der Bevölkerung in Salzburg die Nutzung regionaler Anbieter unter Verwendung von Baustoffen aus der Region.
Regionalität durch Herkunftskennzeichnung fördern
Hier setzte Dr. Andreas Pfeiler ein, Geschäftsführer des Fachverbandes der Stein- und keramischen Industrie: „Wir erhalten oft gerade da Strukturen, wo sonst nur wenig zu finden ist – und kaum eine Branche bündelt so viele positive Effekte wie die Massivbauwirtschaft: Bei uns wohnt die Hälfte der Beschäftigten in der Region, also hält sich der Berufsverkehr in Grenzen. Ein Drittel sind über 50 Jahre alt, ein Fünftel mehr als 20 Jahre im Betrieb – das ist nachhaltige Beschäftigungskultur.“ Das neue Wohnbauförderungsgesetz in Salzburg helfe, diese Qualitäten weiter zu gewährleisten und ist ein schönes Beispiel für bedarfsgerechte Wohnbauförderung. Nun sind auch weitere Impulse gefragt: „Die nachhaltigen Qualitäten unserer Baustoffe müssen in den ökologischen Kriterien der Förderung berücksichtigt werden und“, so Pfeiler weiter „eine Herkunftskennzeichnung sowie Baustoffneutralität in den Förderungskriterien, das wären wichtige nächste Schritte. Damit würden die nachhaltigen Verdienste der heimischen Baustoffwirtschaft gewürdigt, von denen ja nicht nur wir selber profitieren, sondern vor allem auch die Regionen.“
Was haben Klimawandel, CO2-Einsparung und Energiewende mit den Gebäuden der Zukunft zu tun? Sehr viel, nach Meinung der Experten bei der BAU!MASSIV! „Breakfast Lounge“ im Haus des Meeres. Denn die Ziele der Klima- und Nachhaltigkeitspolitik beeinflussen zunehmend die Zukunft des Bauens.
Bei der ersten „Breakfast Lounge“ von BAU!MASSIV! am 19. Juni 2018 drehte sich alles um die Zukunft des Bau- und Gebäudebereichs. Rund 70 Teilnehmer folgten der Einladung zu spannenden Vorträgen im Rahmen einer Matinee.
Stefan SCHLEICHER, WIFO/Wegener Center Uni Graz hielt in seiner Keynote fest, dass zukünftige Gebäudekonzepte nicht ohne Bauteilaktivierung auskommen werden. Die in massiven Bauteilen gespeicherte Energie kann mittels Wärmetauscher zum Heizen und Kühlen von Gebäuden eingesetzt werden. Gebäude sind der Ort wo der Weg in unsere Energiezukunft beginnt.
Anschließend wurden die Ergebnisse 2015-2018 der BAU!MASSIV! Forschungsinitiative „Zukunftssicheres Bauen“ von den Autoren vorgestellt: Peter HOLZER vom Institute of Building Research & Innovation (IBR&I) zeigte, dass dynamische Berechnungsmethoden das Energie-Speichervermögen von Bauteilen besser erfassen als konventionelle Verfahren. Renate HAMMER (IBR&I) befasste sich im Projekt „Biodiversity Impact Assessment“ mit Grundlagen für den Biodiversitätsfußabdruck einzelner Bauweisen. Wolfgang BAASKE vom Institut STUDIA stellte seine Studie „Österreichische Massivbaustoffherstellung - Impulsgeber für Regionen“ vor: Massivbaustoffe werden durchschnittlich nur 35 Kilometer vom Werk zum Kunden transportiert und sichern die wirtschaftliche Existenz von rund 200.000 Personen – insbesondere im ländlichen Raum.
Für BAU!MASSIV! Techniksprecher Martin LEITL untermauern die bisherigen Forschungsergebnisse die BAU!MASSIV!-Forderung nach einer Herkunftsbezeichnung von Baustoffen, da kurze Transportwege das Klima schonen und für regionale Wertschöpfung sorgen. Die Forschungsinitiative „Zukunftssicheres Bauen“ wird vom bmvit im Rahmen des Programms „Stadt der Zukunft“ unterstützt.
Foto: Wolfgang BAASKE, Martin LEITL, Moderatorin Franziska TREBUT, Andreas PFEILER, Stefan SCHLEICHER, Markus BAUER, Renate HAMMER, Peter HOLZER
Fotocredit: Bernhard. A. Wolf
Präsentationen
Pörtschach/Wien, 22. Februar 2018. Im Jahr 2017 hat Kärnten wieder das öffentliche Bauvolumen wie vor der Krise im Jahr 2008 erreicht. Dass leistbares Wohnen, regionale Nachhaltigkeit und eine gesunde Wirtschaft Hand in Hand gehen können – darüber herrschte Einigkeit zwischen Vertretern der Politik und Bauwirtschaft bei der Veranstaltung „Chance Massivbau“ vom 20. Februar 2018.
Unter dem Motto „STARKE IMPULSGEBER – INNOVATIVE TRENDS – STARKE REGIONEN“ diskutierten vergangenen Dienstag in Pörtschach folgende Experten mit rund 40 Teilnehmen Chancen und Herausforderungen des Bauens und Wohnens:
- LHStv.in und Wohnbaulandesrätin Dr. Gaby Schaunig
- Mag.a Angelika Fritzl, Kärntner Landesregierung, Abteilung 2 Wohnbau
- Bernhard Auer, Wietersdorfer Zementholding, Vorsitzender Fachvertretung Stein- und keramische Industrie Kärnten
- Horst Anhell, Rohrdorfer Gruppe, Obmann Güteverband Transportbeton Kärnten/Osttirol
- DI Gerhard Kopeinig, Vorsitzender der Architektenkammer Kärnten
- Ing. Franz Armbrust, Gemeinnützige Wohnbauvereinigung Fortschritt
- Baumeister Ing. Karl Glanznig, Landesinnung Bau Kärnten
In seinem Impulsstatement präsentierte Horst Anhell die Erhebung der halbjährlichen Absatzmeldungen der Transportbetonindustrie. Die Zahlen bestätigen, dass die Kärntner Bauwirtschaft erfreulicherweise wieder auf einem guten Pfad sei. 2017 hat die Kärntner Bauwirtschaft wieder das öffentliche Bauvolumen-Niveau wie vor der Krise im Jahr 2008 erreicht. Da Beton als Baufundament verarbeitet wird sind die Absatzmengen von Transportbeton der beste Indikator für die Baukonjunktur.
Massivbau sichert Arbeitsplätze und regionale Strukturen
Die Massivbauwirtschaft ist für Kärnten ein wichtiger wirtschaftlicher Impulsgeber: Zement, Ziegel, Beton und Putze sichern 4.700 Arbeitsplätze und insgesamt 9.400 Existenzen, den vor- und nachgelagerten Bereich eingerechnet. An 30 Werksstandorten werden Umsätze in der Höhe von 174 Mio. Euro erzielt und eine Wertschöpfung von rund 38 Mio. Euro erwirtschaftet. Direkt beschäftigt an den Standorten sind 680 Personen. Durch die regionale Orientierung der Massivbauproduktion und -vermarktung werden die lokalen Strukturen gestärkt.
Das Analysezentrum STUDIA erforschte für den Fachverband der Stein- und keramischen Industrie zudem die Zusammenhänge von Massivbauwirtschaft und der Absicherung regionaler Strukturen und zeigte klar, wie eng diese verknüpft sind. Horst Anhell dazu: „Wir sind die Nahversorger im Bauwesen – wir produzieren aus der Region für die Region. Der Transportweg von der Rohstoffgewinnung bis zum Kunden beträgt nur 84 Kilometer. So kurze Wege wie die Stein- und keramische Industrie schafft bei Baustoffen sonst niemand.“
Kärntner Baugipfel als Vorzeigemodell
Auch LHStv.in Dr. Gaby Schaunig betonte in ihrer Funktion als Wohnbaureferentin die gute Zusammenarbeit mit der Kärntner Bauwirtschaft. Sie präsentierte den Kärntner Baugipfel als Vorzeigemodell für Österreich, bei dem das Land Kärnten als öffentlicher Auftraggeber gemeinsam mit der Bauwirtschaft einen Motor für die Kärntner Wirtschaft darstellt.
Schaunig sprach sich darüber hinaus gegen unfairen Wettbewerb, insbesondere unfairer Bezahlung bei Bauarbeitern aus, was durch verschärfte Baustellenkontrollen massiv bekämpft werden soll. Auch kündigte sie für die nächste Legislaturperiode eine gänzlich neue Ausarbeitung der Kärntner Bauordnung an.
Wohnbauförderungsgesetz sichert leistbaren Wohnraum nach ökologischen Gesichtspunkten
Mag.a Angelika Fritzl stellte das neue Kärntner Wohnbauförderungsgesetz vor, mit dem hochwertiges und leistbares Wohnen für die Kärntner Bevölkerung sichergestellt werden soll. Zentrale Zielsetzungen der neuen Wohnbauförderung seien zum einen die Berücksichtigung klimarelevanter, ökologischer Gesichtspunkte. Zum anderen sollen dadurch nicht nur leistbarer Wohnraum geschaffen, sondern auch zeitgemäße Bauweisen begünstigt werden, die Siedlungen kompakt halten und regionale Strukturen stärken.
Franz Armbrust von der gemeinnützigen Wohnbauvereinigung Fortschritt demonstrierte anhand zweier Projekte seiner Genossenschaft, wie mittels Reconstructing ressourcenschonend hochqualitativer, energieeffizienter Wohnraum geschaffen werden kann.
Architekt Gerhard Kopeinig ging wiederum auf die neuen Herausforderungen der Digitalisierung am Bau ein. Er erörterte unter anderem welche Vorteile Building Information Modelling (BIM) im Kärntner Wohnbau mit sich bringen wird. Aufhorchen ließ er mit seinen Aussagen zum Bau von nachhaltigen Einfamilienhäusern: Man müsse bereits bei der Planung ansetzen, indem beim Thema Anpassung an den Klimawandel und Adaptierbarkeit auf 100 Jahre vorausgeplant werden müsse.
Baumeister Karl Glanznig sieht hohes Potenzial in der Bauteilaktivierung hinsichtlich Energieeffizienz und Klimaschutz. Die größte Herausforderung für die Bauschaffenden sei aus seiner Sicht aber den Regelungsdschungel wieder überschaubar zu machen. Sein Wunsch: „Eine Fensterbank mit weniger als 10 Normen einbauen zu können!“
St.Pölten, Oktober 2017. Wohnbau aus massiven Baustoffen – diese Kombination aktiviert die regionalen Strukturen in Niederösterreich nachhaltig. Das ist die Essenz eines Medien-Roundtables, bei dem Vertreter von Politik und Massivbauerzeugern Anfang Oktober in St. Pölten zusammenkamen. Das spezifische Wesen der Massivbauherstellung wirkt als Strukturträger in den Regionen. Zugleich will die Branche sich als Arbeitgeber neu präsentieren.
„Das Wiener Umland ist um 500% überfragt“, damit brachte Karl Wilfing, Wohnbau-Landesrat in Niederösterreich eine erstaunliche Zahl ins Spiel, die sich auf das Interesse an Grundstücken und Wohnungen bezieht. „Die Hälfte der Bevölkerung Niederösterreichs lebt bereits im Umland von Wien.“ Wer in diese Gebiete ziehen will, denkt in der Regel an ein eigenes Haus. Vielleicht könnte ein Teil der Nachfrage rund um Wien weiter verteilt werden: In Gebieten in der Peripherie müsste die öffentliche Hand gezielt Maßnahmen treffen, damit Gemeinnützige auch dort bauen. „Wir haben maßgeschneiderte Förderungen entwickelt, die auf die Bedürfnisse aller Bevölkerungsgruppen abzielen: vom Jungen Wohnen über Familienwohnen bis hin zum Betreuten Wohnen. Klar ist jedoch, dass jedes einzelne Projekt durchgerechnet wird, weil sich dieses auch für den Wohnbauträger rechnen muss. Wo kein Bedarf gegeben ist, kann auch nicht gebaut werden“, erklärte der Landesrat. Neben der Schaffung von Angeboten ist die Politik auch stark gefordert, was die Anpassung und Pflege der Strukturen betrifft. Das Land entwickelt immer mehr urbanen Charakter, Wilfing legt aber auch großen Wert auf den Erhalt der Dorfgefüge und Ortszentren.
Massivbau als Nahversorger
Hier steigt Mag. Robert Schmid ein – als Geschäftsführer der Schmid Industrieholding GmbH sieht er Regionalität aus Sicht des Unternehmers, weiß um die Qualitäten seiner Branche, der Massivbauwirtschaft. „Alle Mitglieder des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie sind quasi die Nahversorger im Bauwesen - wir produzieren aus der Region für die Region. Das zeigt unsere Studie: Der Transportweg vom Werk bis zum Kunden beträgt nur 35 Kilometer. Damit sind die massiven Baustoffe Rekordhalter bei kurzen Wegen.“ Das schont natürlich die Umwelt, dazu kommt: Mineralische Baustoffe stehen in Österreich unbegrenzt zur Verfügung und sind recyclebar. Immerhin 20 Prozent der österreichischen Massivbauherstellung findet sich in Niederösterreich: 2.200 Arbeitsplätze sichern insgesamt 35.000 Existenzen, den vor- und nachgelagerten Bereich eingerechnet. An 80 Standorten werden Umsätze von rund 620 Mio. Euro und eine Wertschöpfung von etwa 135 Mio. Euro erwirtschaftet. Durch die regionale Orientierung der Massivbauproduktion und -vermarktung werden die lokalen Strukturen gestärkt.
Arbeit und Wohnen am Land ist möglich
Rohstoffe für massive Baustoffe werden in dezentralen Gebieten gewonnen und verarbeitet, daher ist die Massivbaustofferzeugung für das Land wichtig. Allerdings fehlen zunehmend die Fachkräfte. Die Menschen wollen am Land wohnen, fahren dann aber in die Stadt, um zu arbeiten – das wäre nicht immer nötig, meint Schmid: „Wir müssen unseren Bedarf und unser Potenzial besser kommunizieren. Die Baubranche muss eine Imagepolitur machen und wieder attraktiv werden als Arbeitgeber.“ Fahr nicht fort, arbeite im Ort: Im Massivbauwesen könnte der Traum vom regional orientierten Landleben wahr werden. Das Land Niederösterreich kommt diesen Ansätzen gemäß dem Masterplan Ländlicher Raum entgegen: Breitband-Internet, öffentlicher Verkehr, Kindergarten und Volksschule sollen auch auf Dorfebene verfügbar sein.
Regionalität fördern
DI Dr. Andreas Pfeiler, Geschäftsführer des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie, wünscht sich aber auch eine direkte Unterstützung für die strukturellen Verdienste seiner Branche: „Die Hälfte unserer Beschäftigten wohnt in der Region, ein Drittel sind über 50, ein Fünftel mehr als 20 Jahre im Betrieb – das ist nachhaltige Beschäftigungskultur.“ Um diese Qualität zu erhalten, wäre eine verpflichtende Herkunftsbezeichnung für Baustoffe sinnvoll. „Die Menschen in Niederösterreich wünschen sich das auch. Beim Bau neuer Wohnungen und Häuser geht für 80 Prozent Regionalität klar vor dem Preis, das wissen wir aus einer aktuellen Umfrage. 95 Prozent sehen darin die Stärkung von Wirtschaft und Arbeitsmarkt sowie die Entlastung der Umwelt.“ Es gibt wohl nicht viele Bereiche, wo sich reale Potenziale, politische Interessen und die Wünsche der Bevölkerung so gut verbinden ließen, meinte Pfeiler.
Über BAU!MASSIV!
Als Informations- und Nachhaltigkeitsplattform des Fachverbandes der Stein- und keramischen Industrie Österreichs vertritt BAU!MASSIV! die Interessen der Mitglieder in den bauaffinen Branchen.
Eine repräsentative Umfrage belegt die Attraktivität des ländlichen Raums in Österreich: Große Teile der städtischen Bevölkerung träumen vom Wohnen am Land. Auch sonst lässt die Umfrage den globalen Trend zum Stadtleben bei uns nicht erkennen. Am Land locken gute Infrastruktur, Lebensqualität und leistbare Wohnkosten. Das passt auch zur allgemeinen EU-Statistik: Beim Arbeitsmarkt in den Regionen liegt Österreich im Spitzenfeld. Die Massivbauhersteller konnten 2016 ihren Beitrag dazu in einer Regionalstudie belegen. Bei den Rahmenbedingungen ist die Politik gefordert.
92 Prozent der Bevölkerung am Land sind mit ihrem aktuellen Wohnort zufrieden oder sehr zufrieden - in Wien immerhin 86 Prozent. In der Market-Meinungsumfrage im Auftrag von BAU!MASSIV! wurden auch Motive für die Wahl oder Veränderung der Wohnsituation abgefragt. In diesem Sinne erscheint das Land als idealer Ort, tatsächlich befindet sich Österreich hier auf gutem Niveau: Der internationale Vergleich zeigt, dass Armut am Land oder Landflucht nicht die Bedeutung haben wie anderswo.
Land wirkt attraktiv und leistbar
„Einen zentralen Faktor stellt die Sicherheit dar, dicht gefolgt von Nahversorgung, Leistbarkeit des Wohnraums und Verkehrsanbindung.“, erklärt Prof. Dr. Werner Beutelmeyer, Institutsvorstand und Geschäftsführer des Market Instituts Linz. „Eigentum in Form eines Hauses am Land erscheint als Idealzustand, zwei Drittel der Bevölkerung schätzen diesen auch als leistbar ein,“ interpretiert Beutelmeyer die Umfrage, „Nur ein knappes Viertel der Menschen am Land kann dem Gedanken an einen Umzug in die Stadt etwas abgewinnen. Umgekehrt zieht es die Großstädter aufs Land, in Wien die Hälfte und sogar zwei Drittel der anderen Stadtbevölkerungen.“ Jobangebot und Ausbildungsmöglichkeiten erscheinen als Gründe für ein Leben in der Stadt.
Massiv bauen stärkt die Regionen
Eine weitere Erkenntnis: Geht es tatsächlich ums Bauen, favorisieren 52 Prozent der Bevölkerung den Massivbau, Leichtbau liegt mit 19 Prozent deutlich im Hintertreffen. Für massive Baustoffe sprechen Energieeffizienz und lange Lebensdauer. Dabei geht Regionalität ganz klar vor dem Preis. Mit dem Effekt, dass regionale Wirtschaft und Arbeitsmarkt gestützt werden und die Umweltbelastung sinkt. Der Zuspruch freut Dr. Andreas Pfeiler, Geschäftsführer des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie. „Das bestätigt unsere Studie aus dem Vorjahr, unsere Branche wirkt aus der Region für die Region. Und Massivbau entspricht den Wünschen der Bevölkerung.“ Das Institut STUDIA berechnete nämlich in einer Regionalstudie, dass der Transportweg für massive Baustoffe von der Produktion bis zum Kunden nur 35 Kilometer beträgt.
Solide Jobstruktur am Land
Dr. Wolfgang Amann, Direktor des Instituts für Immobilien, Bauen und Wohnen, bestätigt als unabhängiger Experte die Rolle von Bauen als regionalem Faktor: „Die Massivbaubranche gehört zu den traditionellen Industrien lokaler Prägung, die das Rückgrat der ländlichen Wirtschaft bilden. Dazu kommen innovative Betriebe mit hoher Exportquote, die ebenfalls am Land operieren.“ Diese Kombination schaffe einkommensstarke Regionen und eine Art urbanisierten ländlichen Raum. Auch seien laut EUROSTAT 2015 die österreichischen Haushaltseinkommen am Land weit weniger durch Wohnkosten überlastet als in der Stadt (2 statt 12 Prozent) und damit weit unter dem EU-Schnitt von 9 Prozent. „Daher fällt in Österreich die Armutsgefährdung am Land geringer aus als in der Stadt. Freilich gibt es immer noch Regionen mit Nachholbedarf,“ ergänzt Amann.
Massivbau – nachhaltig auf mehreren Ebenen
„Unsere Branche erhält oft gerade da Strukturen, wo sonst nur wenig zu finden ist“, erklärt Pfeiler, die Regionalstudie illustrierte die Rolle der Massivbauwirtschaft mit Zahlen: 200.000 Existenzen hängen an den 65.000 Arbeitsplätzen in diesem Bereich, und dies zu 55 Prozent im ländlichen Raum. „Weil wir mit einem Anteil von rund 1,2 Prozent am Bruttoinlandsprodukt auch ein starker regionale Wirtschaftsmotor sind“, so Pfeiler, „geht es uns auch darum, das Land in seiner Struktur zu erhalten.“ Zudem zeichnen sich Massivbauten durch Ressourceneffizienz, Langlebigkeit und nahezu 100-prozentige Wiederverwertbarkeit aus.
Noch leben gut zwei Drittel der Bevölkerung im ländlichen Raum, doch die Umfrage zeigt: Viele Menschen spüren eine Tendenz zur Abwanderung in die Städte unter der jungen Bevölkerung. „Dem können wir mit guter Infrastruktur und leistbaren Wohnungen entgegen wirken“, schließt Pfeiler aus der Umfrage und fordert von der Politik ausreichende Finanzmittel für bedarfsgerechten und nachhaltigen Wohnungsneubau in den Regionen. Den Stärken im Massivbau stehen gering wertbeständige Bauweisen und die Konkurrenz aus Ländern mit teilweise geringeren Umweltstandards gegenüber: „Eine Herkunftsbezeichnung für Baustoffe würde Nachhaltigkeit gewährleisten und helfen, die Qualität heimischer Produkte zu vermitteln,“ appelliert Pfeiler, „es würde regionale Strukturen absichern, damit wir unsere Rolle als Wirtschaftsmotor auch im ländlichen Raum weiter wahrnehmen können.“
Über BAU!MASSIV!
Als Informations- und Nachhaltigkeitsplattform des Fachverbandes der Stein- und keramischen Industrie Österreichs vertritt BAU!MASSIV! die Interessen der Mitglieder in den bauaffinen Branchen.
Eine aktuelle Studie belegt die wesentliche Bedeutung der Massivbauhersteller für die Regionen: Zement, Ziegel, Beton und Putze sichern die wirtschaftliche Existenz von rund 200.000 ÖsterreicherInnen – insbesondere im ländlichen Raum. Die Branche bildet damit eine Stütze der Gesellschaft. Um diesen Stellenwert auch langfristig zu sichern, bedarf es einer fairen Bewertung der ökonomischen und ökologischen Faktoren bei Baustoffen. Insgesamt sollte ihre günstige Wirkung mehr beachtet werden.
Massive Baustoffe stehen für rund 34.000 Beschäftigungen in der Produktion. In ihrer weiteren Verwertung sorgen massive Baustoffe für knapp 65.000 Beschäftigte im Bauwesen. Vor- und nachgelagerter Bereich eingerechnet, sichert die Massivbaustoffindustrie die wirtschaftliche Existenz von rund 200.000 Menschen in Österreich, und ein Arbeitnehmer sichert die Existenz von 22 Personen. Zu 55 Prozent entfaltet sich dieser Effekt im ländlichen Raum. Ein Euro, der im Massivbau eingesetzt wird, löst Folgeinvestitionen von 3,15 Euro aus, dies entspricht einer Wertschöpfung von rund 2 Mrd. Euro. Diese gewichtigen Eckdaten präsentiert eine Studie, die Dipl. Math. Wolfgang E. Baaske vom Institut STUDIA für den Fachverband der Stein- und keramischen Industrie erstellt hat. „Anknüpfend an europäische Studien bestätigt sich auch in meiner Berechnung die essenzielle Wirkung dieses Industriezweiges“, erklärt der auf Analysen spezialisierte Mathematiker.
Eine Branche trägt ganze Regionen
Die Kombination vorhandener Daten und eigens durchgeführter Untersuchungen in der Branche zeichnet ein genaues Bild von den vielfältigen Effekten, die von Politik und Öffentlichkeit bis dato so nicht wahrgenommen wurden: Die Herstellung massiver Baustoffe prägt regionale Strukturen. In diesem Wirtschaftszweig dominieren mittelständische Betriebe. Die Produzenten massiver Baustoffe beschäftigen überwiegend Menschen aus der näheren Umgebung, mehr als die Hälfte aus den jeweiligen Standortbezirken. Darunter befinden sich auch überdurchschnittlich viele ältere Arbeitnehmer - 30 Prozent sind über 50.
Rekordhalter bei kurzen Transportwegen: 35 Kilometer vom Werk bis zum Kunden
Nicht nur die Arbeitsplätze, auch die Produkte bleiben regional: 84 Kilometer, so Baaske in seiner Studie, beträgt der Transportweg, der zwischen Rohstoffen, Produktion und Endabnehmern zusammenkommt. Der Transportweg vom Werk bis zu Kunden beträgt überhaupt nur 35 Kilometer. Freilich ein abstrakter Wert, aber durchaus plausibel: Produzenten massiver Baustoffe siedeln traditionell dort, wo die Ausgangsstoffe leicht verfügbar sind. Von der Rohstoffgewinnung zum Hausbau 84 Kilometer, dieser Wert illustriert sowohl die regionale wie die nachhaltige Wirkung massiver Baustoffe.
Stagnation in der Massivbauindustrie gibt Grund zur Sorge
Regionale Produkte: Nicht nur bei Lebensmitteln wird dieser Faktor in den letzten Jahren immer höher geschätzt. Die Umwelt wird durch kurze Wege geschont, die Gesellschaft insgesamt profitiert von den lokalen Strukturen. De facto können auch die österreichischen Massivbauhersteller diese Qualitäten für sich beanspruchen. Ihre Produktion entspricht den hohen heimischen Umweltstandards. Gebäude in Massivbauweise sind durch ihre lange Lebensdauer sowohl wirtschaftlich wie ökologisch nachhaltig. Trotzdem zeichnen sich Probleme ab, den Produzenten massiver Baustoffe fällt es in den aktuellen Rahmenbedingungen immer schwerer, ihre positive Wirkung zu entfalten. Dr. Manfred Asamer, Obmann des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie, sieht Anzeichen für eine ungünstige Entwicklung: „Der Gesamtumsatz bei massiven Baustoffen stagniert in den letzten Jahren. Wir sind immer noch auf gutem Niveau, aber wenn sich dieser Trend verstärkt, gibt es Grund zur Sorge.“ Im letzten Jahresbericht (2015) erscheint die Steigerung des Branchenumsatzes mit 0,26 Prozent auf 3,32 Mrd. Euro gegenüber 2014 recht dürftig.
Solide Strukturen sichern
Große Infrastrukturprojekte beschäftigen Politik und Öffentlichkeit. Dagegen findet das regionale und kommunale Verkehrsnetz vergleichsweise wenig Beachtung - gerade darauf wären die regionalen Produzenten aber angewiesen. Diese Transportwege werden zunehmend vernachlässigt. „Wir haben dezentrale Standorte, wir sind darauf angewiesen.“ Noch leben gut zwei Drittel der Bevölkerung im ländlichen Raum, jedoch ist die Tendenz zur Abwanderung in und um die Städte stark. „Die Regionen abseits der Ballungsräume lassen sich stärken und die Landflucht bremsen, wenn es eine gute Infrastruktur und Impulse für den Wohnbau gibt“, so Asamer.
Wohnbauförderung als Korrektiv
Immer mehr spürt die heimische Massivbau-Branche billige Bauweisen und die Konkurrenz aus Ländern mit geringeren Umweltstandards. Hier mangelt es an einer korrekten ökologischen Bewertung: „Wir müssen zwar Belastungen durch Ökostrom und steigende Kosten für Zertifikate tragen, die ökologischen Vorteile unserer kurzen Wege und der langlebigen Produkte werden im bestehenden System nicht berücksichtigt“, konstatiert Dr. Andreas Pfeiler, Geschäftsführer des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie. Ein sinnvolles Korrektiv für diese Schieflage in der Behandlung von Baustoffen bei der Errichtung neuer Wohneinheiten wäre die Herkunftskennzeichnung, analog zur Aufwertung von Produkten aus regionaler Produktion in anderen Wirtschaftsbereichen. So könnten auch in der Bauwirtschaft heimische Standards und soziale Effekte, insbesondere aber kurze Transportwege berücksichtigt werden. Mit Bezug auf die aktuelle Studie fordert Pfeiler: „Es geht um die Würdigung der nachhaltigen Qualitäten massiver Baustoffe und vor allem um Fairness in der ökologischen Bewertung.“ Das würde regionale Strukturen bewahren und für echte Nachhaltigkeit sorgen.
Die Initiative BAU!MASSIV! des Fachverbandes der Stein - und keramischen Industrie der WKÖ begrüßt die Initiativen der Länder im Zusammenhang mit Sonderbauprogrammen, durch die kostengünstige Wohnungen für junge Familien, Geringverdiener und Asylberechtigte errichtet werden sollen. „Trotz einfacher Ausstattung darf aber der Gedanke der Nachhaltigkeit keinesfalls über Bord geworfen werden“ fordert Reinhold Lindner, der Sprecher der Initiative der massiven Baustoffhersteller.
Nachhaltiges Bauen im Sinne von Langlebigkeit, Energieeffizienz, Regionalität und Kostenoptimalität wurde bisher im sozialen Wohnbau groß geschrieben. Geht es nach BAU!MASSIV!, müssen diese Parameter auch zukünftig fixer Bestandteil in den Überlegungen der Bundesländer zum Bauen für Asylberechtigte sein. Dieser Fokus dürfe nicht durch die Errichtung von Spar-Wohnbau, der mittelfristig wieder demontiert werden soll, aus den Augen verloren werden, betont Lindner. Auch die Bevorzugung einzelner Baustoffe habe keinen Platz bei diesem komplexen Thema, bei dem es um die Schaffung von günstigem, aber gleichzeitig auch wertbeständigen Wohnbau gehe.
Massive Baustoffe stehen für extrem flexible Baulösungen und bieten auch im Bereich modulares Bauen verschiedene Anwendungsmöglichkeiten, die den Anforderungen im Sinne der bestehenden Bauordnungen gerecht werden. Die geringen Transportradien und die dadurch vorteilhaften Ökobilanzen stellen die Anforderungen an die Nachhaltigkeit ebenso sicher wie den Verbleib der Wertschöpfung in der Region. Darüber hinaus ist die Langlebigkeit, aber auch die Flexibilität der errichteten Gebäude garantiert, ergänzt Andreas Pfeiler vom Fachverband der Stein- und keramischen Industrie.
Die aktuellen Initiativen der Länder bieten hervorragende Gelegenheiten alle Vorzüge von massiven Baustoffen für bedarfsgerechtes, kostengünstiges, aber auch nachhaltiges Wohnen einzusetzen und zu zeigen, dass der intelligente Einsatz von massiven Baustoffen einen wesentlichen Beitrag zum nachhaltigen Bauen und Werterhalt liefern kann.
Aktuelle Umfrage: Tiroler äußern konkrete Wünsche für leistbare Wohnlösungen
Befragung dokumentiert Spitzenposition der Massivbauweise bei Nachhaltigkeit und günstigem Bauen
Innsbruck, 17. September 2015. Für die große Mehrheit der Tirolerinnen und Tiroler sind die Kosten für die Wohnraumbeschaffung nicht mehr leistbar. Das ergibt eine aktuelle Umfrage des IMAD im Auftrag von BAU!MASSIV!. Am kostengünstigsten lassen sich laut Einschätzung der Befragten Gebäude in Massivbauweise errichten. Mit nachhaltigem Bauen verbinden die Tiroler vor allem geringe Energie- und Betriebskosten, Langlebigkeit und regionale Wertschöpfung.

Kontroverselle Diskussion zwischen Politik, Architekten und Ökonomen
Mit einem neu ins Leben gerufenen Standardausstattungskatalog für den sozialen Wohnbau hat der zuständige Landesrat in Oberösterreich im Frühjahr dieses Jahres eine heftige Diskussion im Zusammenhang mit Baustandards, Baukultur, und Kosteneffizienz im Wohnbau vom Zaun gebrochen. BAU!MASSIV! und das Magazin „Architekturjournal Wettbewerbe“ haben am 17. September 2014 die Beteiligten im Architekturforum Linz um ihre Meinung gefragt und erstaunliche Statements bekommen.
„Baukultur die nicht leistbar ist, ist Bauunkultur“ so beispielsweise Karl Wurm, Obmann des Verbandes Gemeinnütziger Bauvereinigungen Österreichs oder „gelungene Häuser sind Sozialisationsverdichter“ von Karin Stieldorf, Institut für Architektur und Entwerfen der TU Wien, waren nur zwei einer Reihe von emotionalen Statements rund ums leistbare Wohnen. Weiters am Podium waren Wolfgang Amann, Geschäftsführer Institut für Immobilien Bauen und Wohnen GmbH, Bettina Brunner von x Architekten, Landesrat Manfred Haimbuchner, zuständig für Wohnbau in Oberösterreich, Martin Leitl, Geschäftsführer Leitl Spannton GmbH sowie Andreas Pfeiler, Geschäftsführer des Fachverbandes der Stein- und keramischen Industrie sowie BAU!MASSIV! Sprecher Reinhold Lindner.
Der vom oberösterreichischen Landesrat Haimbuchner ins Leben gerufene und ab Jänner 2015 verbindlich zur Anwendung kommende Ausstattungskatalog für den sozialen Wohnbau ist unter den Architekten zwar umstritten, hat aber zu einer massiven österreichweiten Diskussion der Standards sowie der Kosteneffizienz im sozialen Wohnbau beigetragen.
Sowohl das Bekenntnis von Haimbuchner hinter der getroffenen Entscheidung zu stehen, aber auch die Ansage zur weiteren Diskussionsbereitschaft des nach seinen Angaben offenen Katalogs und auch das wiederholt zum Ausdruck gebrachte Angebot der Architekten, Planer und Baustoffhersteller, in einen konstruktiven Dialog zu treten, lässt auf einen spannenden und hoffentlich zukünftig befruchtenden Dialog hoffen.
Das Anliegen von BAU!MASSIV!, sich als Plattform für Diskussionen im Massivbau zur Verfügung zu stellen, wurde jedenfalls gänzlich erfüllt und am Ende des Abends war auch der provokant gewählte Titel „Baukultur oder leistbares Wohnen“ zumindest ein klein wenig in Richtung „Baukultur und leistbares Wohnen“ gerückt.
BAU!MASSIV! fordert von Bundesregierung Gesamtstrategie für Wohnbau und Infrastruktur
2050 werden 9,3 Millionen Menschen in Österreich leben und die Ballungsräume um 30 Prozent gewachsen sein. Doch aktuelle Analysen zeigen: Der Wohnbedarf ist um 10 Prozent unterdeckt, die Wohnkosten sind steigend. Weitere Wohnengpässe müssen durch die Sicherstellung der Finanzierung eines bedarfsgerechten Wohnungsneubaus verhindert werden. Die Bundesregierung ist gefordert, eine Gesamtstrategie für Wohnbau und Infrastruktur zu entwickeln, mit der auch der Lebens- und Wirtschaftsstandort im ländlichen Raum abgesichert werden kann.
„Dass bereits beschlossene Mittel für eine Wohnbauoffensive von 270 auf 180 Millionen Euro reduziert werden sollen, ist sicher das falsche Signal“, kommentiert Dipl.-Ing. Dr. Andreas Pfeiler, Geschäftsführer des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie, mit Blick auf die Verhandlungen zum Finanzausgleich 2015. Bei einem Wachstum von bis zu 25.000 Menschen jährlich ist die Abdeckung der Nachfrage nach leistbarem Wohnraum eine der größten gesellschaftspolitischen Herausforderungen – und die Wohnbauförderung das effektivste Lenkungsinstrument, um dieser erfolgreich begegnen zu können.
Jeder geförderte Euro kommt mehrfach zurück
Anhand des Sanierungsschecks lässt sich die Bedeutung der staatlichen Förderung für die Bauwirtschaft und nachgelagerte Sparten anschaulich darstellen. Hier geht es im Zeitraum seit 2009 um 70.000 sanierte Wohneinheiten, eine jährliche Wertschöpfung von rund 123 Millionen Euro Lohnsteuer, 70 Millionen Euro Umsatzsteuer, 181 Millionen Euro Sozialversicherung und 12.500 gesicherte Arbeitsplätze sowie zusätzlich die Einsparung von 11,2 Millionen Tonnen CO2.
Die Wohnbauförderung setzt gerade in wirtschaftlich schwachen Zeiten wichtige Nachfrageimpulse. 2013 betrug das Gesamtvolumen der Bauwirtschaft in Österreich rund 33 Milliarden Euro. Mit rund 26 Milliarden Euro entfallen mehr als 2/3 des Volumens auf den Hochbau und davon mehr als 60 Prozent auf den Wohnbau. Jeder eingesetzte Euro hat dabei einen hohen Multiplikator-Effekt für nachgelagerte Sparten.
2013: Wohnbedarf unterdeckt, Förderzusagen im Plus, Wohnkosten steigend
Fakten zum Immobilienmarkt zeigen es auf: 2013 wurden in Österreich rund 46.000 Wohnungen bewilligt, gebraucht werden laut Ansicht der Experten aber 10 Prozent mehr, das sind 50.000 pro Jahr. Denn die Bevölkerungs- und Haushaltszahlen steigen – die Statistik Austria rechnet mit einem Wachstum auf 9,3 Millionen österreichische Einwohner bis zum Jahr 2050. Erfreulich ist die Zunahme des Beitrags der öffentlichen Hand zum Wohnungsneubau: Die Förderzusagen stiegen von 2012 auf 2013 um 21 Prozent, von 23.900 auf 30.300 Wohneinheiten. Derzeit substituiert der freifinanzierte Wohnbau die fehlenden Förderzusagen. Entfielen früher 80 Prozent auf geförderte und 20 Prozent auf freifinanzierte Wohnungen, so ist der Anteil des geförderten Wohnbaus im Jahr 2013 auf 65 Prozent zurückgegangen. Die Folge ist eine bereits spürbare Verknappung am geförderten Wohnungsmarkt, die sich in steigenden Wohnkosten niederschlägt. Gleichzeitig gehen die Lenkungseffekte der Wohnbauförderung verloren, wie etwa im Bereich der Energieeffizienz.
Rückgang bei Eigenheimförderung
Auch wenn alle Umfragen das Eigenheim als Wohn-Wunschprofil der Österreicherinnen und Österreicher orten – und das vorzugsweise im Speckgürtel der Städte: 2013 zeichnet sich ein historischer Tiefpunkt bei den Förderungszusagen bei Eigenheimen mit einem Rückgang um 20 Prozent auf 6.200 Eigenheime ab. Der Landflucht und steigenden Zuwanderung in Ballungszentren stehen somit schrumpfende ländliche Regionen gegenüber. Derzeit leben 66 Prozent der Bevölkerung im ländlichen Raum, die Statistik Austria prognostiziert bis 2050 ein Minus von 10 Prozent. Der Erhalt regionaler Strukturen ist jedoch essenziell für Österreichs Gesamtwirtschaft. „Der im Regierungsprogramm in Aussicht gestellte
Masterplan muss rasch entwickelt und umgesetzt werden, um die Zukunft für den ländlichen Raum zu sichern und seine Attraktivität auszubauen“, appelliert Mag. Dr. Manfred Asamer, Asamer Baustoffe AG und Obmann des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie, an die Bundesregierung. „Darin muss der Ausbau von leistbarem Wohnraum und Verkehrsinfrastruktur ebenso sichergestellt werden wie die internationale Anbindung. Auch hier ist die Wohnbauförderung der zentrale Hebel als Wirtschaftsmotor und Lenkungsinstrument für nachhaltiges Wohnen“, bekräftigt Asamer.
Leistbar und nachhaltig wohnen: Anstelle von Technik die natürlichen Fähigkeiten der Baustoffe nutzen
Für Dipl.-Ing. Martin Leitl, Geschäftsführer Leitl Spannton GmbH und Techniksprecher des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie, steht fest: „Leistbares und nachhaltiges Wohnen ist eng verknüpft mit den verwendeten Baustoffen. Entscheidend ist es dabei, einfach zu bauen und die natürlichen Fähigkeiten der Baustoffe zu nutzen.“ Massive Baustoffe schützen aufgrund ihrer hohen Speichermasse nicht nur vor Kälte und Hitze, sondern auch vor Schall, wodurch weniger Haustechnik benötigt wird und sich so Energiekosten ohne Aufwand reduzieren lassen. Massivbau bietet Schutz vor sommerlicher Überhitzung, Hochwasser, Sturm, Lärm, Einbrüchen und Feuer. „Die in den einschlägigen Bestimmungen geplant Absenkung des Schutzniveaus der Bewohner vor Feuer, um Holzbau zu erleichtern, lehnen wir ab. Massivbau ist leistbar und sicher“, so Leitl abschließend.
Sicherung der Wohnbauförderung, Gesamtstrategie für Wohnbau und Infrastruktur und technologieneutrale Regelungsrahmen gefordert
Effektive Wohnungspolitik braucht neben Kontinuität und Lenkungsinstrumenten auch eine vorausgehende objektive Bedarfsanalyse. Auf dieser Basis muss eine Gesamtstrategie für Wohnbau und Infrastruktur entwickelt werden. Pfeiler dazu: „Wohnen muss leistbar werden. Wir fordern die Politik daher auf, die Wohnbauförderung und die Finanzierung von bedarfsgerechtem Wohnungsneubau auch für den kommenden Finanzausgleich zu sichern – und gleichzeitig die
Wohnbauförderungsstrategie zu überdenken“. Er regt an, diese im Rahmen eines Runden Tisches mit Bund, Ländern und Branchenexperten zu diskutieren.
BAU!MASSIV! fordert darüber hinaus die österreichweite Harmonisierung von Regelungsrahmen zur Energieeffizienz. „Der richtige Ansatz ist hier die Technologieneutralität, denn es führen unterschiedliche Wege zum Ziel der Energieeffizienz“, bekräftigt Pfeiler die Forderungen.
BAU!MASSIV! fordert von Regierung Strategie für leistbares Wohnen ein
Eine gute Wohnqualität definiert für 98% der ÖsterreicherInnen Lebensqualität. Doch der Wunsch nach einem adäquaten Wohnraum relativiert sich durch zu hohe Kosten beim Bauen, Renovieren oder Mieten. Entsprechend sind nur rund ein Viertel (27%) der 15-29jährigen ÖsterreicherInnen mit ihrer derzeitigen Wohnsituation sehr zufrieden. Dies ergibt eine kürzlich vom market-Institut erstellte Umfrage. Eine lange Lebensdauer, Beständigkeit der Wohnräume sowie geringe Betriebskosten sind für die ÖsterreicherInnen die wichtigsten Argumente beim Bauen und Wohnen. Die Bundesregierung ist gefordert, eine koordinierende Funktion einzunehmen, um bedarfsgerechten und nachhaltigen Wohnbau sicherzustellen.
Für die ÖsterreicherInnen sind die Top 3 Parameter für „gutes Wohnen“: Lebensqualität / Wohlfühlen (48%), Lage (34%) und ausreichend Platz (25%). Dies bestätigt eine Studie des market-Instituts im Februar 2014, bei der rund 1.200 Personen zum Thema „Erwartungshaltung der ÖsterreicherInnen zur leistbaren Wohnqualität“ befragt wurden. Der Großteil der Befragten (74%) zeigte sich überzeugt, dass sich die Anforderungen und Erwartungen an das Wohnen stark ändern werden. Die Top 3 Aspekte für die Zukunft stellen Kostenbewusstsein, innovative Technik und Vitalität beim Wohnen dar. 61% der Menschen in Österreich träumen von einem Einfamilienhaus, von einer Eigentumswohnung hingegen lediglich 19%, von einer Mietwohnung 9% und von einem Reihen- oder Mehrfamilienhaus gar nur 7%. Die zentralen Werte eines „Traum-Zuhauses“ sind Wohlfühlen / Behaglichkeit (87%), gesundes Wohnen (60%) und Langlebigkeit (57%).
Der Faktor Kosten dominiert
„Bei den Themen Bauen und Renovieren dominiert der Faktor Kosten die Gedanken der ÖsterreicherInnen. Bei 34% der Bauaktiven überwiegt das Sorgenfeld Geld beim Thema Bauen und für 25% beim Thema Renovieren“, erläutert Prof. Dr. Werner Beutelmeyer, Institutsvorstand und Geschäftsführer des market-Instituts Linz. Für den Bau bzw. Kauf eines Hauses oder einer Wohnung sind die Kosten ebenso der zentrale Punkt. Günstige
Betriebskosten (73%), gefolgt von Baukosten (66%) sowie einer günstigen Finanzierung (66%) stellen hier die wichtigsten Parameter dar. Fakt ist: Die ÖsterreicherInnen möchten „gut wohnen“. Doch die Preise bzw. die Kosten für Wohnraum sind seit 2005 überproportional stark angestiegen und relativieren somit den Wunsch nach einem Eigenheim. „Daher bedarf es gezielter Maßnahmen. Für die Bauwirtschaft sind eine Anpassung der Wohnbauförderung sowie eine koordinierte Funktion der Bundesregierung zur Sicherstellung eines bedarfsgerechten und nachhaltigen Wohnbaus unumgänglich“, betont DI Dr. Andreas Pfeiler, Geschäftsführer des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie.
Massivbauweise steht für Langlebigkeit und Beständigkeit
Die möglichst lange Lebensdauer eines Hauses ist für 62% der Befragten wesentlich bedeutender als eine kurze Bau- bzw. Errichtungszeit. Ein weiteres zentrales Kriterium beim Bau eines Hauses ist die Bauweise: Hier schlägt die Massivbauweise mit 37% klar die Leichtbauweise mit 7%. Die ÖsterreicherInnen (94%) glauben, dass die Massivbauweise eine längere Lebensdauer aufweist. Der Mittelwert der erfragten erwarteten Lebensdauer eines Hauses oder einer Wohnung in Massivbauweise beträgt über 92 Jahre, bei einem Haus in Leichtbauweise liegt er hingegen nur bei rund 56 Jahren. Die Umfrageergebnisse verdeutlichen: Der Massivbau wird mit den Werten Langlebigkeit und Beständigkeit assoziiert. Hingegen gibt es bei Häusern in Leichtbauweise gewichtige Zweifel an diesen beiden Faktoren.
Die Studie beweist: Die ÖsterreicherInnen bevorzugen den Massivbau
Massivbau ist in jeder Hinsicht als Bauform der Zukunft geeignet. Massive Baustoffe zeichnen sich durch ein sehr gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis aus. Sie überzeugen in der langjährigen Nutzung durch geringe Instandhaltungs- und Betriebskosten und weisen lange Lebenszyklen mit geringer Wartungsintensität auf, verbunden mit hoher Widerstandsfähigkeit gegen Naturkatastrophen. „Spannend ist die Kombination von Energieeffizienz mit Behaglichkeit und langer Lebensdauer: Massive Baustoffe schützen aufgrund ihrer hohen Speichermasse nicht nur vor Kälte und Hitze sondern auch vor Schall, wodurch sich einerseits Energiekosten ohne Aufwand reduzieren lassen, andererseits lebenslanges angenehmes Wohnen gewährleistet ist“, unterstreicht DI Martin Leitl, Geschäftsführer Spannton GmbH und Mitglied des Nachhaltigkeitsbeirats im Fachverband der Stein- und keramischen Industrie. „Zudem garantieren massive Baustoffe aufgrund ihrer lokalen Gewinnung und Verarbeitung Arbeitsplätze in den Regionen und kurze Transportwege“, so Leitl weiter.
BAU!MASSIV! fordert harmonisierte und technologieneutrale Regelungsrahmen und Strategie für leistbares Wohnen
Im Hinblick auf zukunftssicheres und nachhaltiges Wohnen dokumentiert die Studie für BAU!MASSIV! klare Aufforderungen an die Politik, aktiv zu werden. DI Dr. Andreas Pfeiler dazu: „Der Bedarf an leistbaren Wohneinheiten ist derzeit größer als das Angebot. Wir fordern daher die Politik auf, die Wohnbauförderungsstrategie zu überdenken und diese im Rahmen eines runden Tisches mit Bund, Länder und Branchenexperten zu diskutieren. Wohnen muss wieder leistbar werden. Und die Wohnbauförderung ist das effektivste Lenkungsinstrument, um bedarfsgerechten und nachhaltigen Wohnbau sicherzustellen.“
BAU!MASSIV! fordert darüber hinaus die Vereinheitlichung der Nachhaltigkeitskriterien in der Wohnbauförderung und in Bau-Gesetzen unter der Berücksichtigung der Lebenszykluskosten sowie der österreichweiten Harmonisierung von Regelungsrahmen zur Energieeffizienz. „Der richtige Ansatz ist hier die Technologieneutralität, denn es führen unterschiedliche Wege zum Ziel der Energieeffizienz“, bekräftigt DI Dr. Pfeiler die Forderungen.
Weitere Informationen unter: www.nachhaltigkeit-massiv.at