Auf den Inhalt kommt es an

Durch die Wahl der Körnungen (Sand, Kies, Splitt, Blähton, Holzwolle, Holzspäne, u.a.), durch die Mengen und das Massenverhältnis von Zement und Wasser und wo nötig durch Zusätze kann der Beton den Anforderungen und dem jeweiligen Verwendungszweck exakt angepaßt werden. Nach der Mischung der Komponenten erhärtet der Frischbeton in seiner ihm vorgegebenen Form.

Das perfekte Bindemittel
Zement ist ein hydraulisches Bindemittel. Das bedeutet, dass er durch Reaktion mit Wasser abbindet und erhärtet und nach dem Erhärten auch unter Wasser fest und beständig bleibt. Sein wichtigster Bestandteil ist Portlandzementklinker.

Die Ausgangsstoffe sind Kalk, Ton bzw. Mergel - Gesteine, die in ihrer natürlichen Zusammensetzung für die Zementherstellung gut geeignet sind.

Das Rohmaterial wird im Tagbau abgebaut, gebrochen, getrocknet in einem bestimmten Massenverhältnis miteinander gemischt und fein gemahlen, es entsteht das Rohmehl.

Nach sorgfältiger Abstimmung der Zusammensetzung wird es in großen Drehrohröfen bei etwa 1450 Grad Celsius zu Zementklinker gebrannt - kleinen, sehr harten Kügelchen. Der entstandene Klinker wird rasch gekühlt und in Silos zwischengelagert. Der Zementklinker wird mit etwas Gips und hydraulisch wirksamen Stoffen (z.B. Hüttensand, Flugasche) und/oder Kalkstein fein zu Zement gemahlen.

Von den Zumahlstoffen, ihrer Art und Menge, und der Mahlfeinheit des Zementes hängen auch die gewünschten physikalischen und zementtechnologischen Eigenschaften des Endproduktes ab. Dadurch entstehen die verschiedenen Zementarten für die unterschiedlichsten Anforderungen auf der Baustelle.

Auf Sand und Kies gebaut
Eigentlich ist es unverständlich: Wenn wir ausdrücken wollen, daß etwas besonders unsicher ist, dann meinen wir, es sei „auf Sand gebaut“. Dabei bilden Sand und Kies nicht nur für die Bauwirtschaft ein festes Fundament. Ohne diesen Rohstoff gäbe es keinen Zement, keinen Beton, unsere wunderbaren Verkehrswege würden ebensowenig existieren wie unsere Häuser und Fabriken - kurz Sand und Kies sind die Grundlage unserer Zivilisation.

Rund 60 Mio Tonnen Sand und Kies werden in Österreich jährlich abgebaut, wobei sich die Industrie keineswegs mit dem Materialabbau begnügt. Vor allem die Veredelung des Rohstoffes ist ihre Aufgabe. Der Rohkies und der Sand werden gewaschen, getrennt, gebrochen, gesiebt und dann in genau definierter, neuer und vom Verwendungszweck bestimmter Zusammensetzung ausgeliefert. Als Schüttmaterial schafft Kies den stabilen Untergrund für Wege und Straßen, in den richtigen Mischungen ist er die Voraussetzung zur Produktion optimaler Werkstoffe für die Bauwirtschaft.

Die Sand- und Kiesindustrie hat sich eine bedeutende Stellung im Recycling alter Baustoffe und Abbruchmaterialien geschaffen. Sie ist damit schon längst aus der Gewinnung des Rohstoffes Sand und Kies in neue Märkte hineingewachsen. Eine der spektakulärsten Anwendungen dieser Technologie kann man bei den Sanierungsarbeiten der Westautobahn sehen: Maschinen, in deren einem Ende die alte, kaputte Autobahn verschwindet und an deren anderem Ende eine neue „recyclierte“ Autobahn zum Vorschein kommt.